Blasenkrebs
Als Blasenkrebs (fachsprachlich: Harnblasenkarzinom) werden von der Harnblase ausgehende, bösartige Tumoren bezeichnet. Ursachen hierfür können chronische Entzündungen (einschließlich Parasiteninfektionen), Tabakkonsum, chemische Substanzen (z.B. aromatische Amine), Strahlenexposition und immunsuppressive (abwehrunterdrückende) Medikamente sein; eine erbliche Komponente kann nicht ausgeschlossen werden.
Symptome
Klassisches Symptom des Blasenkrebses ist die schmerzlose Beimengung von Blut im Urin. Diese kann mit dem bloßen Auge erkennbar sein (fachsprachlich: Makrohämaturie) oder auch nur einer mikroskopischen Untersuchung des Urins auffällig werden (fachsprachlich: Mikrohämaturie). Der Tumor kann in seltenen Fällen auch Schmerzen verursachen, wenn durch geronnenes Blut der Harnblasenausgang verlegt wird. Im fortschreitendem Stadium kann es durch einen Tumor zu einer Harnstauungsniere kommen. Dadurch können es zu Schmerzen im Bereich der Harnblase oder den Flanken verursacht werden. Wenn Knochenmetastasen auftreten, machen sich diese häufig durch Schmerzen der betroffenen Skelettanteile bemerkbar.
Diagnostik:
Neben der Urin- sowie Ultraschall-Untersuchung muss im Verdachtsfall zwingend eine Blasenspiegelung (fachsprachlich: Zystoskopie) durchgeführt werden, diese kann bei Bedarf in Einzelfällen mit bestimmten Verfahren verfeinert werden (sogenannte photodynamische Diagnostik). Bei Nachweis eines Blasentumors können weitere bildgebende Verfahren erforderlich werden: Nieren- und Harnleiter-Darstellung mittels Kontrastmittel-gestützter Röntgen-Untersuchung (fachsprachlich: i.v.-Pyelogramm oder Urogramm), Kernspin-Tomographie (Magnetresonanztomographie, MRT) und/oder Computertomographie.
Häufig kostenpflichtig angebotene Tests zur „Blasenkrebs-Vorsorge“ sind leider sehr unzuverlässig. Bei Fragen dazu sollten Sie uns am besten vor der Durchführung eines solchen Tests ansprechen: wir nehmen gerne fachärztlich fundiert Stellungnahme zu den jeweiligen Verfahren.
Behandlung
Behandelt wird der Harnblasenkrebs zunächst mit einer endoskopischen Operation (sogenannte Transurethrale Resektion der Harnblase (TUR-B)) – also per Spiegelung. Bei geringer Ausdehnung kann dies ausreichend sein, gegebenenfalls ist zur Vermeidung einer Wiederkehr des Befundes (fachsprachlich: Rezidiv) eine lokale Chemotherapie erforderlich, die per Einmalkatheter nahezu schmerzfrei und nebenwirkungsarm in die Harnblase verabreicht wird.
Bei größerer Eindringtiefe des Tumors in die Harnblasenwand kann die komplette Entfernung der Blase, oder auch einer Strahlentherapie in Kombination mit einer systemischen Chemotherapie. Die Heilungsaussichten sind bei früh entdecktem Krebsleiden gut, bei bereits ausgedehnter Erkrankung mit Metastasen naturgemäß abnehmend.
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